Wie lange halten Sukkulenten ohne Wasser aus?

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Wissen Sie eigentlich wie lange Ihre Sukkulenten ohne Wasser aushalten können? Sukkulenten sind von Natur aus hervorragend an Zeiten ohne Wasser angepasst und können erstaunlich lange mit Trockenheit umgehen. Ist es überhaupt möglich, Sukkulenten vertrocknen zu lassen? Ja, leider kann das durchaus passieren. Es ist zwar sehr viel wahrscheinlicher, dass unerfahrene Gärtner ihre Sukkulenten zu viel gießen und damit Schaden anrichten. Aber dennoch brauchen sogar die robustesten Wüstenkakteen irgendwann etwas Wasser.

Wie lange halten Sukkulenten ohne Wasser aus? Sukkulenten können drei bis vier Wochen ohne Wasser aushalten. Alles hängt von mehreren Faktoren wie die Luftfeuchtigkeit im Raum oder der Standort der Sukkulenten ab.   

Wir erklären, wie sukkulente Pflanzen mit Dürre umgehen und ab wann zu wenig Wasser zum Problem werden kann.

Sukkulenten sind wahre Überlebenskünstler

Kaum eine Pflanzengattung hat sich so hervorragend an schwierige Bedingungen ihrer Umwelt angepasst wie Sukkulenten.

Ihr Name stammt vom lateinischen Wort sucus, was Saft bedeutet. Woher kommt diese Bezeichnung? Sie bezieht sich auf die einzigartige Fähigkeit von Sukkulenten, Wasser in ihren Blättern zu speichern.

Diese sind – je nach Art – meist dick und fleischig. Außerdem schützt eine feste Haut, oft überzogen von einer natürlichen Wachsschicht, die Pflanze vor dem Austrocknen. Die Feuchtigkeit aus ihren Blättern verdunstet kaum, es geht also nur sehr wenig Wasser an die Umgebungsluft verloren.

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Außerdem können viele Sukkulenten nicht nur über ihre Wurzeln Wasser auf dem Boden aufnehmen. Einige Arten haben auch die Möglichkeit, Feuchtigkeit aus der Luft zu ziehen.

Noch spezieller sind sogenannte Luftpflanzen. Ihnen dienen die Wurzeln nur zur Stabilisierung, nicht zur Wasseraufnahme. Stattdessen nehmen sie alles, was sie an Feuchtigkeit benötigen, über Saugschuppen an ihren Blättern auf. Die Luftpflanzen können mehreren Wochen bis Monaten ohne Wasser aushalten.

Die bekanntesten Vertreter sind die Tillandsien. Die meisten Arten kommen in der Natur auf Bäumen oder Felsen vor. An diese Bedingungen haben sie sich ideal angepasst.

Wussten Sie, dass auch die Stacheln von Kakteen eine wichtige Rolle beim Wasserspeichern spielen? Nicht nur schützen sie die Pflanze vor Fressfeinden, die an dem saftigen Kaktus ihren Durst stillen wollen, sondern sie dienen auch als zusätzlicher Verdunstungsschutz. Außerdem hält ein dichtes Stachel- oder Pflanzenhaarkleid einen Teil der austrocknenden Sonnenstrahlen ab.

Es gibt Kakteen-Arten, die monate- oder sogar jahrelang ohne Wasser oder Regen auskommen! Auch andere Sukkulenten können sehr lange Phasen ohne Wasser überleben.

Das heißt aber nicht, dass Sie diese Pflanzen gar nicht gießen müssen. Dieser Fehler passiert besonders Neulingen häufig – weil die Sukkulente so genügsam ist, vergisst man sie mal ein, zwei oder drei Wochen. Manchmal sogar noch länger. So mancher Hobby-Gärtner musste feststellen, dass er tatsächlich geschafft hat, seine Sukkulenten austrocknen zu lassen.

Wasserbedarf: Wenig gießen, aber regelmäßig

Als grobe Faustregel gilt: Sukkulenten werden alle 10-14 Tage mit einer kleinen Menge Wasser gegossen. Es kommen aber viele wichtige Faktoren hinzu: Wie groß ist die Pflanze? Große Sukkulenten mit dicken Blättern speichern mehr Wasser und kommen entsprechend oft mit weniger gießen aus.

Wie warm und trocken ist die Umgebung? Falls Ihre Sukkulenten in einem sehr warmen Raum stehen, verdunstet das Wasser aus dem Substrat schneller, als wenn es kalt ist.

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Sie sollten immer sichergehen, dass die Erde im Topf schon gut angetrocknet ist, ehe sie wieder Wasser geben. Eine einfache Fingerprobe klappt besonders bei kleinen und mittelgroßen Töpfen. Für größere Gefäße können Sie sich spezielle Feuchtigkeitsmesser anschaffen.

Besonders wichtig ist, dass im Winter nur sehr sparsam gegossen werden sollte, wenn Ihre Sukkulenten eine Ruhephase durchmachen. Diese wird durch sinkende Temperaturen, etwa auf 5-10 Grad, und weniger Tageslicht ausgelöst. Während der kalten Jahreszeit reicht es, alle paar Wochen ein kleines bisschen zu gießen, damit der Wurzelballen nicht komplett austrocknet.

Alles über die ideale Gießfrequenz, und weitere interessante Infos finden Sie in unserem Artikel: Die richtige Bewässerung: Wie oft sollten Sie Sukkulenten gießen?

Sukkulente ohne Wasser oder vertrocknet! Was tun?

Zunächst einmal sollten Sie wissen, dass Sukkulenten sehr zäh sind. Oft kann man die Pflanze retten, auch wenn schon ein Teil der Blätter vertrocknet ist.

Wichtig ist, dass Sie jetzt schnell handeln. Als erstes sollten Sie den Wurzelballen für eine Viertelstunde ins Wasser stellen, damit er sich wieder vollsaugen kann.

Danach kommt die Sukkulente zurück in ihren Topf (immer mit Ablaufloch!). Verdorrte Blätter sollten Sie vorsichtig entfernen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanze keinen Sonnenbrand bekommt. Falls sie stundenlang im direkten Licht steht, können Sie versuchen, Sie stattdessen an einen halbsonnigen Platz zu stellen.

Ein frühes Anzeichen, dass Ihre Sukkulente zu wenig Wasser bekommt, sind schrumpelige Blätter und langsames Wachstum. Falls Sie diese an Ihren Pflanzen bemerken, sollten Sie die Gießfrequenz etwas erhöhen, bis die Blätter wieder schön prall und saftig aussehen. Oft reicht es schon aus, ein oder zweimal zusätzlich zu gießen.

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Falls große Teile der Sukkulente vertrocknet sind oder trotz Rettungsversuch absterben, können Sie immer noch versuchen, Ableger zu gewinnen. Aus diesen können dann neue Sukkulenten wachsen.

Falls noch ein paar Blätter unbeschädigt sind, zupfen Sie sie ab und legen Sie sie an einem hellen Standort auf Sukkulenten-Erde. Nach ein paar Wochen sollten neue Pflänzchen daraus spießen. Wenn von Ihrer Sukkulente nur der obere Teil verdorrt ist, können Sie ihn einfach abscheiden.

Achten Sie aber darauf, dass die Schnittwunde gut verheilt und nicht anfängt zu schimmeln. Aus dem übrigen Teil werden dann mit der Zeit neue Blätter oder Triebe wachsen.

Denken Sie daran, dass zu viel Wasser für Sukkulenten viel schlimmer ist als zu wenig. Vor allem Staunässe kann die Wurzeln verfaulen lassen. Dann ist die Pflanze oft nicht mehr zu retten, weil sie keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann. Gießen Sie sparsam, aber regelmäßig, verwenden Sie immer geeignete Sukkulenten-Erde und achten Sie auf ein Ablaufloch in ihren Töpfen. Dann werden Sie bestimmt für lange Zeit Spaß mit den robusten Überlebenskünstlern haben!

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Kathrin

Da es mir unglaublich viel Freude bereitet, Zeit im Garten und auf dem Balkon zu verbringen, möchte ich andere ebenfalls dafür begeistern.

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