Sukkulenten durch Ableger vermehren: Ableger richtig abschneiden

Sukkulenten durch Ableger vermehren

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Sukkulenten durch Ableger schnell vermehren können und vor allem wie Sie die Ableger richtig schneiden sollen.

Viele Sukkulenten-Arten lassen sich ganz leicht durch Ableger oder durch abgetrennte Blätter vermehren. So können Sie Ihre Sammlung schnell und günstig vergrößern. Auch wenn Sie wenig Erfahrung mit dem Gärtnern haben, mit unseren Tipps wird es Ihnen ganz leicht fallen.

Wie erklären Sie was Kindel sind, wie Sie Ableger von Ihren Sukkulenten gewinnen können. Auch für fortgeschrittene Sukkulenten-Freunde haben wir interessante Ideen herausgesucht, die die Vermehrung wieder spannend machen.

 

Die Vermehrung von Sukkulenten ist einfach

 

Viele Sukkulenten-Arten lassen sich ganz leicht durch abgetrennte Blätter vermehren. Geeignete Beispiele dafür sind Echeverien und Pachyphytum. Trennen Sie einzelne Blätter von der Pflanze ab, entweder durch abschneiden oder vorsichtiges drehen. Wichtig ist, dass Sie diese Blätter jetzt erstmal antrocknen lassen, ehe Sie sie auf geeignetes Substrat legen. Gießen Sie erst nach einigen Tagen und auch dann nur sparsam, etwa alle zehn Tage.

Ausreichend Sonnenlicht ist ebenfalls wichtig, damit aus den Blättern neue Sukkulenten wachsen können. Sie brauchen jetzt ein wenig Geduld – doch nach wenigen Wochen sollten Sie die ersten Wurzeln sehen können, die aus den Enden der Blätter wachsen. Bald wird an diesen Stellen eine Mini-Sukkulente wachsen. Es ist ganz normal, wenn das ursprüngliche Blatt jetzt sukkulenten zuechtenverwelkt. Sie können es vorsichtig entfernen und die kleine Sukkulente in ein geeignetes Gefäß pflanzen.

 

Wählen Sie immer einen Topf mit Ablaufloch, der nicht zu groß ausfällt. Natürlich ist auch die Wahl der richtigen Erde wichtig. Worauf Sie dabei unbedingt achten müssen, erfahren Sie hier in unserem Substrat-Artikel 

Natürlich gibt es noch viele andere Methoden, um Sukkulenten zu vermehren, etwa durch Teilung oder Aussaat. Dabei gibt es zwar einiges zu beachten, aber es macht viel Spaß, seine Sammlung auf diese Weise zu vergrößern. Alles über die Vermehrung mittels Ablegern erfahren Sie weiter unten. Wenn Sie sich über die anderen Möglichkeiten informieren wollen, sollten Sie sich unseren Artikel zum Thema Sukkulenten-Vermehrung durchlesen.

So funktioniert die Vermehrung durch Ableger

 

Botanisch korrekt heißen die Ableger von Sukkulenten „Kindel“. Das sind Nebensprosse, die direkt an der Mutterpflanze wachsen und manchmal sogar schon eigene Wurzelansätze besitzen.

Wählen Sie am besten Ableger aus, an denen schon zwei oder mehr Blätter wachsen. Ideal wäre es, wenn die Kindel schon einige Zentimeter lang sind, aber die Vermehrung kann auch mit kleineren klappen.

Die Vermehrung durch Ableger funktioniert besonders gut bei Agaven, Haworthia und Echeverien. Ein Sonderfall ist das Brutblatt: Wie der Name schon vermuten lässt, wachsen die Kindel hier direkt an den Blatträndern der Mutterpflanze heran.

 

Wie man Ableger richtig abschneidet

 

Beim Abtrennen der Kindel ist es wichtig, vorsichtig und sauber zu arbeiten, ansonsten kann man sowohl die Mutterpflanze als auch den Sukkulenten-Nachwuchs beschädigen.

Wichtig ist, dass man die Kindel vorsichtig von der Sukkulente entfernt, aber keine Sorge – meistens lassen sie sich leicht ablösen. Sie können auch ein sauberes und scharfes Messer zur Hilfe nehmen. Manche Gärtner bevorzugen es, die Kindel mit den Fingern abzutrennen.

An der Mutterpflanze dürfen keine Überreste hängen bleiben, diese können faulen. Beobachten Sie die Schnittstelle, bis diese vollständig eingetrocknet ist. Es kann durchaus sein, dass sich bald neue Triebe bilden, aus denen später wieder Kindel werden können.

Am Besten trennen Sie die Ableger möglichst weit unten ab. Wenn es sich um ein größeres Kindel handelt, können Sie die untersten Blätter auch entfernen.

 

Sukkulenten-Ableger richtig einpflanzen

 

Die Kindel sollten immer erst einige Tage trocknen, bevor Sie sie in eine geeignete Anzuchterde setzen. Am besten geeignet ist spezielles Sukkulenten-Substrat oder eine eigene Mischung.

Gießen Sie erst, wenn das Pflänzchen Zeit hatte, sich im Substrat zu festigen.

Bevor Sie weiterlesen, erfahren Sie in unserem Artikel wie Sie Sukkulenten richtig gießen und vor allem wie oft.

Später bewässern Sie so weiter wie bei erwachsenen Sukkulenten: Immer erst gießen, wenn die Erde getrocknet ist. Auch die heranwachsende Sukkulente braucht natürlich viel Licht und Wärme, um rasch größer zu werden. Geben Sie ihr einen schönen Platz an einem Südfenster mit indirekter Sonneneinstrahlung. Wenn Ihre Wohnung zu dunkel ist, können Sie mit einer speziellen Pflanzenlampe Abhilfe schaffen.

Falls der Ableger sich nicht schnell festwurzelt, können Sie ihm mit einer Stütze helfen, beispielsweise einem Schaschlik-Spieß aus Holz. Achten Sie darauf, dass das Substrat zwar locker genug ist, damit Luft an die Wurzeln kommt, aber trotzdem genug Halt bietet.

Wann sollte man Sukkulenten vermehren?

 

Ableger brauchen viel Licht und Wärme, um gesund zu wachsen. Eine Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad führt zu besonders guten Erfolgen. Daher eignet sich zur Vermehrung besonders die Zeit von Frühling bis Sommer. Achten Sie darauf, dass Ihre Mutter-Sukkulente gesund ist und gut wächst, bevor Sie Kindel abtrennen.

Auf keinen Fall sollten Sie mit der Vermehrung anfangen, während Ihre Sukkulente eine Ruheperiode durchläuft. In dieser Zeit sollte die Pflanze nur wenig gegossen und möglichst in Ruhe gelassen werden.

 

Ableger im Wasser heranzüchten – so geht’s

 

Sie können auch versuchen, Ableger im Wasser heranwachsen zu lassen. Was eine ausgewachsene Sukkulente nicht aushalten würde, kann bei Jungpflanzen durchaus zum Erfolg führen. Auf jeden Fall ist es äußerst faszinierend, wenn man zuschauen kann, wie die neuen Wurzeln wuchern.

Verwenden Sie am besten abgekochtes Wasser, so stellen Sie sicher, dass es nicht zu viel Kalk enthält und frei von Keimen ist. Sie können auch Leitungswasser mit destilliertem Wasser mischen.

Bevor Sie die Kindel ins Wasser setzen, muss die Schnittstelle gut getrocknet sein. Erst dann setzen Sie den Ableger in ein geeignetes Gefäß: Das untere Ende sollte das Wasser entweder gerade so berühren oder ein Stück darüber hängen. Die Blätter dürfen auf keinen Fall nass werden. Im Idealfall bilden sich nach einigen Tagen erste Wurzeln, die sich ins Wasser strecken und dort rasch vergrößern.  Sobald die Wurzeln ein paar Zentimeter groß sind, können Sie die Sukkulente für ein bis zwei Tage aus dem Wasser nehmen und dann in Erde pflanzen.

Es gibt keine Garantie, dass die Wasser-Vermehrung immer erfolgreich ist, aber es lohnt sich garantiert, es einmal auszuprobieren. Sie können auch ein interessantes Experiment starten: Die eine Hälfte Ihrer Kindel lassen sie in Erde und die andere in Wasser anwurzeln.

 

Noch mehr kreative Ideen: Ableger in Flaschen züchten

 

Die kleinen Ableger eignen sich ganz hervorragend, um einen Flaschengarten anzulegen. Diese Idee erfreut sich auf Pinterest und Instagram großer Beliebtheit, hier findet man zauberhafte Meisterwerke. Aber keine Sorge, Sie müssen sich nicht in Unkosten stürzen, ein Flaschengarten lässt sich auch aus ganz einfachen Mitteln basteln.

Am besten eignen sich bauchige Glasflaschen oder Einmachgläser. Da kein Ablaufloch vorhanden ist, ist es besonders wichtig, eine Drainageschicht anzulegen. Hierfür eignet sich Kies oder Blähton, beide sehen auch sehr hübsch aus. Eine Schicht Substrat liefert dem Ableger wertvolle Nährstoffe. Beim Einfüllen hilft ein Trichter. Als oberste Schicht können Sie größere, flache Kiesel verwenden.

 

Es ist sehr wichtig, dass Sie für Sukkulenten die Flasche offen lassen, da sich sonst zu viel Feuchtigkeit sammelt. Gießen Sie nur sehr sparsam und achten Sie darauf, dass sich am Boden keine Staunässe bildet. Stellen Sie Ihren Flaschengarten an einen hellen Platz, dann kann Ihre Sukkulente besonders gut wachsen.

Zum Gießen sollten Sie immer kalkarmes Wasser benutzen. Das ist nicht nur besser für den pH-Wert der Erde, sondern verhindert auch, dass sich unschöne Flecken am Glas bilden. Man kann einen Flaschengarten zwar auch reinigen, aber das macht wenig Spaß und endet schnell im Frust. Lieber sorgen Sie von Anfang an dafür, dass er ordentlich und a´sauber aussieht.

 

Hilfe, meine Sukkulente ist abgebrochen. Was tun?

 

Es ist schnell passiert: Man passt beim Umtopfen nicht auf, das Haustier ist ungestüm, das Kind spielt mit der Sukkulente – und schon ist ein Teil der Pflanze abgebrochen. Was ist jetzt zu tun?

Die gute Nachricht zuerst, meistens lässt sich die Sukkulente zumindest teilweise retten. Überprüfen Sie zunächst, ob der Bruch glatt ist. Wenn nicht, schneiden Sie Fasern oder unebene Reste ab, ein sauberer Schnitt hat viel bessere Chancen zu heilen. Wenn der obere Teil abgebrochen ist, behandeln Sie ihn so wie ein Kindel und befolgen Sie alle oben stehenden Schritte. Den unteren Part sollten Sie weiter gießen und im Hellen stehen lassen, damit er wieder neu austreiben kann.

Falls einzelne Blätter oder Sprosse abgebrochen sind, können Sie aus diesen ebenfalls neue Pflanzen ziehen. Sukkulenten sind sehr robust und können bei guten Bedingungen auch solche Unfälle überleben – im besten Fall ist Ihre Sammlung sogar größer als davor!

 

Sukkulenten-Ableger kaufen oder verkaufen

Falls Sie von Ihren eigenen Pflanzen keine Kindel gewinnen wollen oder können, gibt es mehrere Möglichkeiten, um sich Ableger zu kaufen. Sie können in der Gärtnerei oder dem Blumenladen Ihres Vertrauens nachfragen. Eine besonders gute Anlaufstelle sind natürlich Foren und Sukkulenten-Gruppen im Internet, hier finden Sie auch seltene Arten und bekommen gleich gute Pflegetipps. Selbst auf eBay finden Sie regelmäßig interessante Angebote.

Sie können andersherum auch selbst Kindel verkaufen. Besonders, wenn man eine größere Sukkulenten-Sammlung hat, hat man oft viel mehr Ableger als man selbst einpflanzen möchte. Ob Sie Geld dafür verlangen oder sich nur die Versandkosten erstatten lassen, überlassen wir natürlich Ihnen. Entweder Sie inserieren einfach online – oder Sie verschenken Ihre überzähligen Ableger an Freunde und Familie. Aber Achtung! Das Sukkulenten-Fieber ist hochansteckend und bald werden Sie in ihrem Umfeld viele begeisterte Pflanzen-Freunde haben.

 

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Kathrin

Da es mir unglaublich viel Freude bereitet, Zeit im Garten und auf dem Balkon zu verbringen, möchte ich andere ebenfalls dafür begeistern.

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